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Engagierte Plädoyers von Andreas Zumach und Peter Bürger gegen „Rohstoffkriege“

23. Sep 2007

Bei der pax christi-Konsultation über „Rohstoffkriege als Bekenntnisfrage?“ warnten beide Referenten vor der Tendenz, nationale und kollektive Sicherheitsinteressen weltweit mit militärischen Mitteln „verteidigen“ zu wollen, wie es in den Militärdoktrinen der letzten Jahre aus den USA, der NATO und der EU sowie in Ansätzen auch im deutschen Weißbuc…

Das Präsidium von pax christi hatte die Tendenz des neuen deutschen Weißbuches, Rohstoffinteressen und eigenen Wohlstand notfalls mit militärischen Mitteln zu verteidigen, scharf abgelehnt und in seiner Erklärung vom 6.12.2006 betont, es werte dies „als Bruch des Grundgesetzes und als Aufkündigung des Konsenses, dass zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen (…) keine militärische Gewalt angewendet werden darf“.

Die Deutsche Sektion von pax christi und die Bistumsstelle Rottenburg-Stuttgart veranstalteten nun dazu das Wochenende in Stuttgart zusammen mit dem dortigen Katholischen Bildungswerk. Die „Ökumenische Erklärung … zu Militärdoktrinen im Dienste nationaler Wirtschaftsinteressen“ ist bisher von 800 Personen und Gruppen unterzeichnet worden. Über diese Homepage von pax christi gibt es einen direkten Zugang dazu.

Die Vorträge beider Referenten basierten auf den Analysen ihrer Bücher von 2005, die nicht an Aktualität verloren haben – im Gegenteil.

Andreas Zumach, Die kommenden Kriege. Ressourcen, Menschenrechte, Machtgewinn – Präventivkrieg als Dauerzustand? , KiWi-Paperback Nr. 912, Köln 2005. - Zumach betonte, die neuen Militärdoktrinen von NATO und EU seien in diesen Fragen noch sehr viel eindeutiger als das deutsche Weißbuch von 2006. Es gelte, politisch sehr wachsam zu sein, aber auch durch einen nachhaltigen Lebensstil die Rohstoffabhängigkeit entscheidend zu verringern.

Peter Bürger, Hiroshima, der Krieg und die Christen, fiftyfifty, Düsseldorf 2005. – Bürger sieht in dieser neuen Militärpolitik des Westens eine Herausforderung an den christlichen Glauben und an das Zeugnis der Christen und versteht unter „Bekenntnisfrage“ nicht eine dogmatische, sondern eine aus dem tiefen Glauben kommende öffentliche politische Absage an solche Tendenzen. Seine ausführliche Vortragsskizze wurde uns als Hintergrundinformation für diese Meldung zur Verfügung gestellt.